Bebop oder Hip-Hop? BibHop!

Was sich anhört wie eine Musikrichtung oder ein Tanzstil, ist das Besuchsprogramm für Beschäftigte der TU9-Bibliotheken: BibHop. Den Zusammenschluss der TU9 gibt es seit 2006, regelmäßige Treffen der Bibliotheksleitungen seit 2014. Sie prüfen, welche Vorhaben und Projekte sich für eine Zusammenarbeit eignen. So ist unter anderem ein gemeinsames Personalentwicklungsprogramm entwickelt worden: das BibHop-TU9-Austauschprogramm – von allen nur noch BibHop genannt.

BibHop – das TU9-Austauschprogramm für Bibliotheksbeschäftigte
Das Programm startete 2017 und dient dem fachlichen Erfahrungs- und Informationsaustausch. Pro Jahr werden TU9-weit 72 Plätze angeboten: Jede Bibliothek betreut acht Gäste und kann acht Mitarbeiter*innen in die anderen Bibliotheken entsenden. Ein Aufenthalt dauert mit Hin- und Rückfahrt zwei Tage. BibHop bietet Möglichkeiten, über den Tellerrand zu schauen, sich zu vernetzen und sich gegenseitig zu inspirieren. Der kollegiale Austausch erleichtert den Perspektivwechsel und stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl. Über das gegenseitige Kennenlernen wird ein kurzer Draht für Fragen, Unterstützung und gemeinsame Projekte geschaffen.

TU9 – Die neun führenden Technischen Universitäten in Deutschland bilden eine Allianz, um ihre Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu koordinieren, um Kontakte zu Politik, Wirtschaft sowie Gesellschaft zu pflegen und um internationales Marketing zu betreiben.

BibHop 2023
Nach der durch die Pandemie verursachten Pause von drei Jahren haben wir 2023 die Organisation von BibHop wieder aufgenommen. Das Schnupperangebot richtete sich an alle Mitarbeiter*innen der UB, vor allem aber an Kolleg*innen, die sonst eher nicht auf Dienstreise gehen. Ein Informationsbesuch umfasste eine Führung durch die gewünschte Bibliothek sowie Hospitationen in einem oder mehreren selbst ausgewählten Arbeitsbereichen. Sieben UB-Beschäftigte nahmen teil, der Platz in Braunschweig blieb leider unbesetzt. Die Kurzreisen fanden zwischen Juli 2023 und Januar 2024 statt.

Organisiert wird der BibHop von den Mitarbeiter*innen, die in den TU9-Bibliotheken verantwortlich für die Personalentwicklung (PE) sind – mal ist es die Verwaltungsleitung, mal ein eigenes Referat für die PE, häufig die Fort- und Weiterbildungsbeauftragte der jeweiligen Bibliothek. In einigen Bibliotheken ist die Personalentwicklung verbunden mit der Ausbildung bibliothekarischer Fachkräfte auf unterschiedlichen Qualifikationsebenen.

BibHop –Top oder Flop?
Auch in diesem Durchlauf waren die Teilnehmer*innen mit ihren Aufenthalten in Aachen, Darmstadt, Dresden, Hannover, Karlsruhe, München und Stuttgart rundum zufrieden. Alle sind sich einig über den Nutzen: es gibt vielfältige Anregungen für die eigene Arbeit. Der fachliche Austausch mit Kolleg*innen hilft bei Entscheidungen und der Vergleich mit anderen Bibliotheken erweitert bisherige Sichtweisen auf die TU Berlin. Die BibHopper*innen brachten auch in diesem Jahr neue Ideen und Einschätzungen mit und teilten diese mit ihren Kolleg*innen. Vorgesetzte müssen längst nicht mehr vom Nutzen dieses Austauschs überzeugt werden, und so wird es auch einen BibHop 2024 geben.

Schade fand ich am BibHop, dass die Zeit etwas zu knapp war bei zwei halben Tagen; ich hätte gerne noch einen tieferen Einblick gehabt.

Am besten am BibHop hat mir gefallen, dass das Angebot niedrigschwellig ist und man in der Ziel-Bib unabhängig von den gewählten Schwerpunkten die Möglichkeit hat, an einer Führung teilzunehmen und sieht, wie anders Häuser und Konzepte angelegt sind und funktionieren. In Karlsruhe fand ich den Gesunden Snackautomaten beeindruckend.

Ich empfehle eine Teilnahme am BibHop, weil das Angebot so extrem niedrigschwellig und für alle – auch für FaMIs! – gut geeignet ist. Es macht einfach sehr viel Spaß, sich außerhalb der eigenen Bibliothek zu bewegen, andere Kolleg*innen kennen zu lernen, andere Lösungen zu sehen und auch zu sehen, dass unsere Bibliothek gute Ideen und Konzepte umsetzt.

Vom BibHop habe ich mitgenommen, dass es sich lohnt Dinge auszutesten. Oft gelingen Dinge wie geplant und werden gern angenommen. Wenn sie nicht wie gewünscht funktionieren, können immer neue Lösungen gefunden werden. Austesten macht besonders Mitarbeiter*innen viel Freude.

Mir hat der BibHop etwas gebracht, weil ich spannende und praktische Beispiele kennenlernen durfte und diese auf meine eigenen Tätigkeiten übertragen kann.

© J. Ahner

Petra Strunk