Zwischen Ressourcenschutz und Re-Use: Das Team Nachhaltigkeit der TU-Bibliothek

Im Kontext des aktuellen Strategiepapiers der Universitätsbibliothek der TU Berlin hat die Leitung im Jahr 2024 die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen in den Blick genommen und sich gefragt, wie diese innerhalb der Bibliothek umgesetzt werden könnten. So beteiligten sich Anfang des Jahres 51 Mitarbeiter*innen an einem offenen Aktionstag, der für das breite Spektrum an Nachhaltigkeitsthemen sensibilisieren und den Auftakt für eine AG bilden sollte.

Im Anschluss konnten interessierte Mitarbeiter*innen ein Motivations­schreiben einreichen, aus denen die Leitung ein acht­köpfiges Team aus allen vier Haupt­abteilungen zusammen­stellte. Im März 2024 nahm das „Bib-Team Nachhaltigkeit“ hochmotiviert seine Arbeit auf. Beim Kick-Off-Meeting zeigte sich bereits, dass die Stärke des Teams in seiner Vielfalt lag: Die Mitglieder bringen ganz unterschiedliche Kompetenzen und Perspektiven gewinn­bringend ein, wodurch das Thema Nachhaltig­keit umfassend betrachtet und verschiedene Aufgaben­gebiete gut abgedeckt werden.

Inhaltliche Schwerpunkte für das erste Jahr

Zunächst wurde die umfangreiche Ideensammlung des Aktions­tages­strukturiert und erste Projekte wurden priorisiert. Dabei verschaffte sich das Team einerseits einen Über­blick über mögliche Aktions­felder, beurteilte andererseits potenzielle Projekte in Hin­blick auf deren Wirksamkeit sowie Umsetz­barkeit und identifizierte individuelle Herzens­angelegen­heiten. So haben sich drei zentrale Ziel­setzungen für das erste Jahr heraus­kristallisiert: Energie sparen, Ressourcen sparen sowie Vernetzung und Kooperationen fördern.

Schnell zeichnete sich die zentrale Bedeutung ab, mit unterschiedlichen Personen in den Austausch zu treten und verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen. Daher sind alle Beschäftigten der Bibliothek herzlich zu den 14-tägigen Sitzungen eingeladen und werden regelmäßig über einen internen Newsletter und einen Wiki-Blog mit Updates zu den Projekten versorgt sowie zur Teilnahme an Challenges und Aktionen motiviert, wie zum Beispiel dem gemeinsamen Müllsammeln auf dem Campus. Wichtig ist auch die enge Zusammenarbeit mit den Bereichs- und Fachbibliotheken der TU Berlin, deren Mitarbeiter*innen ebenso ein großes Interesse an nachhaltigen Veränderungen haben und bereits einige Ideen in Eigenregie umgesetzt haben (Bring-and-Share-Regal in der Bereichsbibliothek Architektur, Wasserspender in der Bereichsbibliothek Physik).

Darüber hinaus bemüht sich das Team Nachhaltigkeit auch um die Vernetzung über die Grenzen der Universitäts­bibliothek hinaus, sowohl mit Verantwortlichen innerhalb der TU Berlin, wie der Abteilung Energie­management, als auch mit anderen Bibliotheken und externen Expert*innen.

Beleuchtung, Begrünung, Ressourcen sparen

Bereits umgesetzte und geplante Projekte:

· Optimierung der Beleuchtung
Nach einer Bestands­aufnahme mit der Stab­stelle Technische Dienste im Umwelt­schutz der TU Berlin (SDU) sollen 20 Prozent der Decken­lampen, welche die Regale „doppelt“ aus­leuchteten und dementsprechend als redundant beurteilt wurden, ausgeschaltet werden. Nach einer Test­phase werden durch Kooperation mit den Reinigungs­kräften nun seit Dezember 2024 nur noch die zwingend notwendigen Decken­lampen eingeschaltet. So kann eine Strom­ersparnis von mehr als 106.000 kWh erzielt werden, was beim derzeitigen Strom­preis etwa 26.000 € entspricht. Eine Um­rüstung der energiefressenden Leucht­stoff­röhren auf LEDs würde die Energie­bilanz der Bibliothek darüber hinaus enorm verbessern und ist in Planung.

· Einführung von Bondruckern
Ebenfalls am Ende des Jahres 2024 wurden bei allen Bibliotheks­­stand­orten Drucker durch ressourcen­­sparende Bon­­drucker ersetzt. Diese drucken Bestellungen und Quittungen auf einem Ökobon, der umwelt­freundlichen Alternative zu herkömmlichem Thermo­papier. Die Geräte benötigen dabei keine Tinte, sondern arbeiten mit Hitze und sparen bis zu 80 Prozent der ursprünglichen Papier­menge. Zudem sind sie sehr wartungsarm und verfügen über eine hohe Lebens­dauer.

· Wildblumenwiese hinter der Bibliothek
Im Gegen­satz dazu gestaltete sich der Versuch, die Grün­fläche hinter dem Personal­eingang als Wild­blumen­wiese zu deklarieren und das Mähen durch eine externe Firma zu verhindern, weitaus schwieriger. Derzeit wird immer noch zu un­günstigen Zeiten in Hin­blick auf Bio­diversität und Boden­wasser­haushalt gemäht. Dabei gestaltete sich allein die Ermittlung der Flächen­zugehörigkeit und die Kontakt­aufnahme mit den Verantwortlichen als eine Heraus­forderung, die das Team auch noch im Jahr 2025 begleiten wird.

Manche Ideen ließen sich schnell und mit eigenen Mitteln umsetzen, andere wiederum sind komplex und nur durch Einbeziehung anderer Verantwortlicher möglich. Ob und in welcher Form es für das Team Nachhaltigkeit weitergehen wird, entscheidet sich im Laufe des Jahres 2025. Einige neue Themen wurden bereits in den Blick genommen.

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