Ein Grund zum Feiern – 10 Jahre DepositOnce

Vor 10 Jahren hat die Universitäts­bibliothek (UB) der TU Berlin das institutionelle Open-Access-Repositorium DepositOnce ins Leben gerufen. Heute, zehn Jahre später, zählt DepositOnce 18.000 Veröffentlichungen von über 30.000 Autor*innen. Auf DepositOnce sind Dissertationen, Zeit­schriften­artikel, Forschungs­daten, die Publikationen von Berlin Universities Publishing und Projekt­berichte weltweit kostenlos abrufbar.

Als Publikationsplattform steht DepositOnce allen TU-Angehörigen kostenlos zur Verfügung. Dabei ist DepositOnce dem Open-Access-Gedanken verpflichtet und für die TU Berlin ein Instrument, um die Ziele von Open Access im Sinne der Open-Access-Policy der TU Berlin, der Forschungsdaten-Policy der TU Berlin, der internationalen Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen und der Open-Access-Strategie für Berlin umzusetzen.

Das elektronische Publizieren hat an der TU Berlin nicht erst mit DepositOnce begonnen. Zwei Vorgänger-Systeme haben den Weg dafür geebnet. Im September 1999 wurden an der TU Berlin mit dem “Edocs-Server” die Voraussetzungen für die ersten elektronischen Veröffentlichungen von Hochschulschriften geschaffen. Im Jahr 2005 wurden die digitalen Publikationen auf das “OPUS-System” des Kooperativen Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg transferiert. Im Jahr 2014 trat mit DepositOnce ein gemeinsames Repositorium für Text- und Forschungsdatenpublikationen an dessen Stelle.

DepositOnce ist eine Publikationsplattform, kein IT-Projekt — die UB der TU Berlin engagiert sich aber auch für die zugrundeliegende Technologie, die Open-Source-Software DSpace. Im Jahr 2014 rief die Bibliothek das erste DSpace-Praxistreffen ins Leben, eine Konferenz, die seitdem jährlich an wechselnden Institutionen in Deutschland stattfindet und eine Plattform zum Austausch und zur Weiterentwicklung von DSpace-Repositorien im deutschsprachigen Raum bietet. Unter Führung der UB der TU Berlin wurde 2018 mit 25 institutionellen Mitgliedern das “DSpace-Konsortium Deutschland” gegründet.

Im Jahr 2024 zählt das weiterhin von der TU Berlin geführte Konsortium 41 institutionelle Mitglieder. Das Konsortium gibt den institutionellen DSpace-Nutzer*innen in Deutschland eine Stimme in den internationalen Gremien des Open-Source-Projekts und unterstützt das Projekt finanziell. Software-Entwickler*innen der UB der TU Berlin beteiligen sich mit Programmcode und Beiträgen zur Qualitätskontrolle an der Weiterentwicklung von DSpace.

Wichtige Meilensteine:

  • 2014 DepositOnce startet am 4. August 2014
  • 2015 Die ca. 5.000 Veröffentlichungen des Vorgängersystems OPUS werden nach DepositOnce übernommen
  • 2018 Gründung des DSpace-Konsortiums Deutschland
  • 2019 Start der automatischen Ablieferung von Open-Access-Zweitveröffentlichungen durch das Projekt DeepGreen
  • 2021 Die circa 530 Veröffentlichungen des Preprint-Servers des Instituts für Mathematik ziehen zu DepositOnce um
  • 2022 Die erste BerlinUP-Publikation erscheint und ist auf DepositOnce abrufbar: Engage with Fungi
  • 2023 DepositOnce erreicht 15.000 Veröffentlichungen

2023/2024: DepositOnce wird als eines der ersten DSpace-Repositorien Deutschlands auf die jeweils neueste DSpace-Version 7 (November 2023) bzw. 8 (Oktober 2024) aktualisiert

Ein Blick in die Zukunft

Für die Zukunft strebt das Bibliotheksteam vor allem Verbesserungen bei Usability und Performance an. Besonders im Bereich von Forschungsdatenpublikationen mit vielen Dateien und großen Datenmengen besteht an der TU Berlin ein Bedarf, für den bessere Angebote entwickelt werden. Institutionelle Repositorien werden in Zukunft stärker untereinander und mit anderen Diensten vernetzt sein. Zusammenhänge zwischen Publikationen (zum Beispiel zwischen Preprint und final publiziertem Artikel) und zwischen Text- und Forschungsdatenpublikationen werden stärker im Fokus stehen.

Die UB der TU Berlin leistet mit DepositOnce einen Beitrag zu einer vernetzten, offenen Publikationsinfrastruktur, die Forschung, Lehre und Allgemeinheit zu Gute kommt.

Martin Walk